Architektenhonorar sparen
- Cornelia Trux
- 16. Juni 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Feb. 2021
Ein guter Architekt verdienet sein Honorar selber Ich wundere mich oft, was Freunde und Bekannte sich von Handwerkern aufschwätzen lassen. Jeder ist in seinem Bereich ja sooo ein Fachmann, aber leider fehlt der Überblick .
Und wer nicht so oft mit Bauen zu tun hat, dem fehlt eben vieles an Erfahrung, Fachwissen und der Blick für das Zusammenspiel der Gewerke.
Da lassen sich Leute Angebote von drei Firmen erstellen. Trotzdem man jedem das gleiche erklärt hat, bietet jede Firma etwas anderes an. Vergleichen geht eigentlich nicht, wird aber trotzdem versucht. Der Architekt hingegen macht eine Ausschreibung. Das heißt, er klärt vorher genau, was gemacht werden soll, welches Material eingesetzt werden soll, und setzt einen Qualitätsstandart fest. Das ganze setzt er in einen Text um und lässt die Kostenanfrage von mehreren Firmen ausfüllen. Er klärt noch offene Fragen, verhandelt einzelne Positionen. Erst jetzt kann man richtig vergleichen. Dann setzt er sich mit den Firmen noch mal hin, handelt noch ein paar % raus und spart so alles in allem oftmals bis zu ca. 15% ein. Das sind meine Erfahrungswerte. Damit hat der Architekt sein eigenes Honorar, das bei ca. 8-10% liegt, locker eingespart und der Bauherr hat auch noch was davon. Nebenher schont das Beauftragen eines Architekten deine Nerven!

Der Architekt verhindert durch seine Planung und gezielte Beratung oftmals auch unnötige Mehrkosten. Zumindest habe ich diesen Anspruch.
Ich habe allerdings auch schon für die öffentliche Hand Schulen saniert und da waren mir leider die Hände gebunden was den maßvollen Umgang mit den finanziellen Mitteln des Auftraggebers anging. Da hier niemand die Verantwortung übernehmen will, wird beim Bauen für öffentliche Auftraggeber "die Hose mit Gürtel UND Hosenträgern getragen UND noch zusätzlich festgetackert". Es wurden derartig unsinnige Forderungen aufgestellt, dass sich die Baukosten mehr als verdoppelt haben ohne irgendeinen Mehrwert zu erreichen. Ich baue daher nicht mehr für die öffentliche Hand.
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